Gerade in den letzten Jahren hat die Zahl der Angriffe auf Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Polizeibeamte im Einsatz zugenommen. Immer wieder kommt es zu verbalen Beschimpfungen und Beleidigungen. Nicht selten werden die Einsatzkräfte auch körperlich angegriffen mit zum Teil schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen.
„Die Hemmschwelle ist deutlich gesunken, deshalb wurde der Verein „Helfer sind tabu“ gegründet, mit dem Ziel sowohl die Einsatzkräfte zu schützen als auch die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu erhöhen“, sagen Regionalvorstand Stefan Jörg, Johanniter-Unfall-Hilfe RV Rheinhessen, und Geschäftsführer Dirk Corneli, Rettungsdienst Corneli Münster-Sarmsheim. Es könne schließlich nicht sein, dass diejenigen, die helfen, selbst zum Opfer werden.
Aus diesem Grund fand erstmalig in den Räumen der Johanniter-Unfall-Hilfe in Mainz ein Deeskalations- und Gewaltpräventionstraining statt. Ein umfangreiches Ausbildungsprogramm mit praktischen Übungen soll helfen, frühzeitig Gefahren zu erkennen und angemessen zu reagieren. Die Teilnehmer des Kurses haben dabei unter anderem aus eigener Erfahrung berichtet und konnten so sehr realistisch Situationen nachstellen.
„Es ist wichtig, unsere Teams zu stärken und gleichzeitig ein Hilfspaket an die Hand zu geben, wie Gewalt erfolgreich verhindert werden kann. Schließlich steht viel auf dem Spiel. Im Zweifel geht es um Leben und Tod, deshalb ist wirksamer Schutz der Hilfskräfte mehr als notwendig“, so die beiden Gewaltpräventionstrainer Dominik Spies, Johanniter-Unfall-Hilfe, und Thomas Schumacher vom Rettungsdienst Corneli. Die Veranstaltung soll zukünftig regelmäßig stattfinden.
(Text und Foto: Claudia Siebner, Johanniter-Unfallhilfe e.V. Regionalverband Rheinhessen)