Bundesweit einmalig ist das Kooperationsprojekt der an der Kampagne „Helfer sind tabu“ beteiligten Institutionen und Dienste mit der Deutschen Sporthochschule Köln.
In dem wissenschaftlich begleiteten Forschungsprojekt wurde erstmalig ein organisationsübergreifendes, umfassendes Konzept zur Verhütung von gewalttätigen Übergriffen gegen Einsatzkräfte erarbeitet.
In den beteiligten Diensten werden in diesem Rahmen Gewaltpräventionstrainer ausgebildet, die ihr Wissen an ihre Kolleginnen und Kollegen weitergeben.
Der zu Grunde liegende Ausbildungsplan wurde mit den Diensten gemeinsam entwickelt und in der praktischen Anwendung im Rahmen einer Pilotschulung überprüft. Die Erkenntnisse werden zukünftig in die Ausbildungspläne von Feuerwehren und Rettungsdiensten einfließen, wissenschaftlich begleitet und evaluiert vom Institut für professionelles Konfliktmanagement PROKON.
Die Ausbildung beruht auf einem in diesem Bereich völlig neuen Lernkonzept: In kurzen, aufeinander aufbauenden Sequenzen mit hohem praktischem Anteil setzen sich die Teilnehmer intensiv mit Kommunikation und deeskalierendem Verhalten auseinander. Abgerundet wird die Ausbildung durch weitere Module wie Grundlagen der Selbstverteidigung und präventives einsatztaktisches Verhalten. Die Reflexion der eigenen Rolle ist hier der Schlüssel zur erfolgreichen Deeskalation kritischer Situationen.
Verantwortlich beim PROKON-Institut ist Prof. Dr. mult. Mario Staller. Der promovierte Psychologe war selbst polizeilicher Einsatztrainer und kennt die Praxis der Kolleginnen und Kollegen: „Ziel ist es, den haupt- und ehrenamtlichen Kräften das Wissen und die Mittel an die Hand zu geben, um sich gegen verbale und tätliche Angriffe so zu behaupten, dass sie ihre Arbeit erledigen können. Und was noch wichtiger ist: Dass sie unbeschadet aus ihren Einsätzen zurückkehren.“